
19 Führungskräfte aus Aserbaidschan, Indien, Kasachstan, der Mongolei, der Ukraine und Vietnam machten sich im Sommer mit der deutschen Gesundheitswirtschaft vertraut und schlossen erste Verträge ab.
„Mit einem BIP-Anteil von über 11 Prozent und einem Zuwachs von fast vier Prozent im Jahr ist die Gesundheitswirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Leitmarkt. Unser Ziel ist es, die Potentiale dieser Branche weiter zu stärken. Daher flankieren wir die, gerade auch im Export, hervorragende Arbeit unserer Unternehmen. So wollen wir ihre Bedeutung für Beschäftigung und Wohlstand in Deutschland sichern“, unterstrich der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel am 5. September 2014 auf der vierten Gesundheitswirtschaftskonferenz in Berlin. Eine solche Maßnahme bietet auch das MP.
110 individuelle Geschäftstreffen in vier Wochen – die Bilanz der multinationalen Gruppe aus der Gesundheitsbranche kann sich sehen lassen. Dass dabei nicht nur gegenseitiges Kennenlernen und Abklopfen der Interessen im Vordergrund stand, zeigen bereits unterschriebene Verträge. Sowohl Kathuria Suneil von Saksham Industries aus Faridabad, als auch Brahamjeet Dhalwal von Saimed India aus New Delhi gelang es, Mittelständler aus Tuttlingen als Vertriebspartner zu gewinnen. Die süddeutschen Chirurgietechnik-Spezialisten August Reuchlen GmbH und ProMed-Instrumente GmbH werden in Kürze ihre Produkte nach Nordindien liefern.
Einen Kooperationsvertrag über die Analyse von medizinischen Proben plant Talgat Magauov, Direktor des Klinischen Diagnostik-Labors „Olimp“ im nordkasachischen Pavlodar. Hierbei geht es um spezielle Probeanalysen, die in seinem Labor nicht durchgeführt werden können. Derzeit laufen Verhandlungen mit Synlab Holding GmbH in Leinfelden-Echterdingen und mit Labor Dr. Limbach & Kollegen in Heidelberg. Welches Unternehmen den Zuschlag bekommt, will der Manager bis Oktober entscheiden. Des Weiteren ist er im Gespräch mit den Firmen Leica Biosystems in Nussloch und Roche Diagnostics, bei denen er eine Labor-Ausstattung und Reagenzien kaufen möchte.
Ein wichtiges Anliegen für Magauovs Landsmann Chokan Baimukhamedov aus Schimkent, Südkasachstan, ist die Weiterbildung des medizinischen Personals. Ab 2015 will der Oberarzt des Schimkenter Rheuma- und Gelenkzentrums seinen Mitarbeitern eine profunde Weiterqualifizierung angedeihen lassen. Dies soll in langfristiger Zusammenarbeit mit dem Klinikum Stuttgart und dem Carl Gustav Klinikum in Dresden geschehen. Für sein eigenes Unternehmen möchte Baimukhamedov das Auto-Immunschwäche-Diagnostik-System „Aklidis“ und eine digitale Mikroskop-Kamera der Medipan GmbH aus Dahlewitz bei Berlin anschaffen.
Von Claudia Hackel
Baden-Württemberg International, Stuttgart




