Das Virtuelle MP – eine Antwort auf die Krise

Das Pandemiejahr 2020 hat dem Programm die größte Veränderung in seiner über 20-jährigen Laufzeit beschert: Seit August 2020 läuft es in einem virtuellen Format – und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Im Interview spricht Programmleiter Reimut Düring über diese markante Entwicklung und die Zukunftspläne für das MP.  

Reimut Düring, Head of the Manager Training Programme
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, ist Programmleiter Reimut Düring überzeugt.

Im Frühjahr 2020 wurden alle Programmaktivitäten gestoppt. Wie kam es zu dieser Entscheidung und welche Konsequenzen zog dies nach sich?
Als es ab Mitte März 2020 coronabedingt verschärfte Einreiseregelungen in Deutschland und den Partnerländern des Managerfortbildungsprogramms gab, war klar, dass wir das Präsenzprogramm mit den vierwöchigen Deutschlandaufenthalt nicht aufrechterhalten können. Die Teilnehmer, die sich zu dem Zeitpunkt in Deutschland aufhielten, mussten in ihre Heimatländer zurückreisen und alle geplanten Einreisen weiterer Gruppen wurden erst einmal verschoben. Es musste nun eine Lösung her, um das Programm fortzusetzen. In enger Absprache mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Partnern in den 21 Programmländern haben wir beschlossen, ein virtuelles Format aufzusetzen, was mit der Unterstützung der Fortbildungszentren in ganz Deutschland schließlich umgesetzt werden konnte.

Was macht das virtuelle Programm aus?
Unter dem bekannten Motto „Fit for Partnership with Germany“ durchlaufen die Teilnehmer ein achtwöchiges Online-Programm, dass sie mit deutscher Unternehmenskultur vertraut macht und auf die Geschäftsanbahnung mit der deutschen Wirtschaft vorbereitet. Dies geschieht in interaktiven virtuellen Schulungen und Videotreffen mit deutschen Unternehmern. Die klassischen Komponenten, also Unternehmensbesuche, Weiterbildungen im Managementbereich und B2B-Treffen, finden weiterhin statt, nur eben virtuell. In Ergänzung zum digitalen Programm ist für 2021 ein einwöchiger Präsenzaufenthalt in Deutschland vorgesehen, bei dem die Teilnehmer deutsche Unternehmer vor Ort persönlich treffen, Fachmessen besuchen und sich mit anderen Programmteilnehmern austauschen.

Welche Vorteile hat dieses Format?
Das digitale Programmformat ermöglicht unseren Teilnehmern, ihre Managementkompetenzen auszubauen und Geschäftsbeziehungen mit deutschen Unternehmen aufzubauen und zu intensivieren – und das alles, ohne dabei ihre Unternehmen verlassen zu müssen. Den teilnehmenden ausländischen und deutschen Unternehmen wird so trotz der derzeitigen Einschränkungen durch Covid-19 ermöglicht, nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen und ihre Unternehmen voranzubringen. Die Fortbildungen des virtuellen Programms sind hoch interaktiv und geben viel Raum für Rückfragen, Austausch und persönliche Betreuung. Und im Anschluss an die Programmteilnahme werden die Unternehmer Teil eines weltweiten Netzwerkes mit inzwischen über 15.000 Alumni.

Zahlreiche Angebote und Neuerungen gab es 2020 auch für die Alumni des MP.
Uns war von Anfang an wichtig, die Arbeit zwischen den Partnerländern und Deutschland fortzusetzen und die gemeinsamen Wirtschaftsbeziehungen zu vertiefen. Daher wollten wir unsere Alumni in diesen Krisenzeiten unterstützen und ihnen auch weiterhin die Möglichkeit bieten, sich untereinander zu vernetzen. Auch die Follow-up-Veranstaltungen, die in der Regel ein oder zwei Tage im Heimatland stattfinden, wurden daher ebenfalls virtuell durchgeführt. Wir haben mit jedem Partnerland besprochen, welche Themen die Unternehmer dort beschäftigen. Das Ergebnis war eine Reihe von Online-Veranstaltungen mit Fachvorträgen, Weiterbildungen und Formaten zum intensiven Erfahrungsaustausch. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch, was uns natürlich sehr freut.

Welche Bilanz ziehen Sie nach den ersten Monaten?
Das Managerfortbildungsprogramm ist auch unter Coronabedingungen umsetzbar, wird gut angenommen und führt zu wirtschaftlichen Ergebnissen – das haben die letzten Monate gezeigt. 2020 haben rund 650 Manager teilgenommen, viele von ihnen mit großem Erfolg. Dass sich das neue Format bewährt hat, belegen die zahlreichen Geschäftsanbahnungen und Vertragsabschlüsse sowie das direkte Feedback der Teilnehmer. Das alles bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Wie geht es 2021 weiter?
Zunächst läuft das virtuelle Programm in seiner jetzigen Form weiter. Es hat sich etabliert und wir sind froh, dass inzwischen alle Partnerländer daran teilnehmen. 2021 erwarten wir über 54 Gruppen, die am Virtuellen Managerfortbildungsprogramm teilnehmen. Dennoch möchten wir den ausländischen Managern natürlich sobald wie möglich auch den direkten Kontakt zur deutschen Wirtschaft ermöglichen. In Ergänzung zum virtuellen Programm ist für 2021 daher ein einwöchiger Präsenzaufenthalt in Deutschland vorgesehen. Diese Umsetzung ist aber abhängig von der globalen Pandemieentwicklung und den Reisemöglichkeiten. Längerfristig sehen wir Hybridmodelle, die sowohl Online- als auch Präsenzmodule umfassen. In der Zwischenzeit drücken wir allen Teilnehmern und Alumni die Daumen für ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Und wir hoffen, dass unser neuer Werbeclip viele weitere Unternehmer überzeugt, sich für eine Programmteilnahme zubewerben.

Mehr über das Virtuelle Managerfortbildungsprogramm erfahren Sie hier.