Um tunesischen MP-Absolventen bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen und die Möglichkeit einer engeren Vernetzung zu geben, haben das Fortbildungszentrum Akademie International und die GIZ ihnen im September 2020 ein virtuelles Weiterbildungsprogramm angeboten.
In einem Kick-off-Workshop konnten sich die Alumni verschiedener Jahrgänge miteinander bekanntmachen und die aktuellen Bedarfe hinsichtlich der Trainingsreihe äußern. Anschließend wurden drei halbtägige Online-Seminare zu den Themen Remote Sales, Krisenmanagement und „Führen durch Wandel“ durchgeführt. An jedem nahmen etwa 20 Alumni teil, die sich in Kleingruppen trafen und Ideen austauschten.
Im Training zu „Remote Sales“ konnten die Teilnehmer in Rollenspielen paarweise das Gelernte anwenden – und im weiteren Verlauf gleich in die Praxis umsetzen, wie einige Teilnehmer während der Abschlussveranstaltung berichteten. „Wir haben viel gelernt. Auf gute internationale Verhandlungsfähigkeiten sind wir angewiesen, um unsere Partnerschaft mit deutschen Unternehmen auszubauen. Jetzt haben wir gute Ideen, unser Angebot zu strukturieren und mit Daten und Fakten zu ergänzen. Dieses Wissen können wir bei den nächsten Verhandlungen mit deutschen Geschäftspartnern nutzen“, sagt Alumnus Bougobba Haythem, CEO der Tunismart Consulting, der 2019 am MP teilnahm.
In allen drei Sitzungen erhielten die Alumni praktische Hinweise zum Umgang mit der Corona-Krise: Wie bei jeder rapiden Veränderung geht es darum, Altbewährtes zu hinterfragen und neue Strategien zu entwickeln. Die eigenen Mitarbeiter in diesem Prozess mitzunehmen und für neue Aufgaben zu motivieren, ist einer der zentralen Punkte eines erfolgreichen Krisenmanagements und jedes Veränderungsprozesses. Zu diesen Aspekten erhielten die MP-Absolventen Anregungen und entwickelten gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für tunesische KMU.
Zum Abschluss der Trainingsreihe trafen sich die tunesischen Unternehmer noch einmal, um die wichtigsten Punkte aus den Fortbildungen zusammenzufassen und die Umsetzung in die Praxis zu besprechen. Neben vielen einzelnen Aspekten, die die Teilnehmer aus den Trainings mitnehmen, gab es einen übergeordneten Punkt, der ihnen besonders wichtig war: Die Corona-Krise erschwert zwar die persönliche Kommunikation und Face-to Face-Kontakte, doch bietet die virtuelle Welt auch neue Möglichkeiten der Kontaktpflege. Dies gilt sowohl für die Kooperation mit deutschen Unternehmen als auch die Stärkung des tunesischen Alumninetzwerkes. Um beides auszubauen, sollen künftig regelmäßig (virtuelle) Alumnitreffen stattfinden, zu denen auch interessierte Unternehmensvertreter aus Deutschland eingeladen werden sollen.
Von den vielen positiven Effekten für die tunesischen Alumni zählt zu den wichtigsten, dass die Teilnehmer neuen Mut geschöpft und die Chancen der virtuellen Zusammenarbeit schätzen gelernt haben. Teilnehmerin Meriem Ben Dlala, Projektmanagerin bei Rose de Sable, fasste es folgendermaßen zusammen: “Diese Seminare kamen genau zum richtigen Zeitpunkt, um uns in dieser schwierigen Situation zu helfen.“




