Ukrainische Top-Manager erfolgreich in Deutschland

Im ausklingenden Jahr 2014 absolvierte eine Gruppe von 24 ukrainischen Top-Managern das Managerfortbildungsprogramm des BMWi in Deutschland.

Die Öffnung der Ukraine gegenüber der Europäischen Union – insbesondere die Aufhebung von Importzöllen für Warenimporte aus der Ukraine sowie eine Umsatzsteuerbefreiung für einige Branchen innerhalb des Landes – boten für die von den ukrainischen Top-Managern avisierten Wirtschaftskontakte besonders günstige Rahmenbedingungen. Die ukrainischen Geschäftsleute wussten diese wirtschaftlichen Vorteile bei der Initiation von Geschäftskontakten auch gut einzusetzen.

Der ausgeprägten Geschäftstüchtigkeit der Teilnehmer ist auch zu verdanken, dass es – trotz der ungewissen politischen Lage und diesbezüglicher Vorbehalte mancher deutscher Unternehmen – zu einer Reihe von erfolgreichen Kontakten kam. So beabsichtigte Aleksandr Zolotarev, Chefarzt und Leiter des privaten Gesundheitszentrums „Sdorowje“ in Charkiw, in naher Zukunft ein onkologisches Therapiezentrum aufzubauen. Der Deutschlandaufenthalt im Rahmen des MP sollte ihm helfen, in direkten Kontakt mit potentiellen Lieferanten einschlägiger Medizintechnik zu treten. Die Resonanz in Deutschland war groß, und so kam es zu direkten Konsultationen mit der Carl Zeiss Meditec AG, aus denen ein handfester Aktionsplan hervorging: Ab Juni 2015 wird das Gesundheitszentrum in Charkiw mit einem hochmodernen Radiotherapiegerät ausgerüstet sein und Krebspatienten behandeln können. Die Vereinbarung mit Carl Zeiss beinhaltet darüber hinaus eine Fortbildung von medizinischem Fachpersonal und entsprechende Garantie- und Serviceleistungen.

Mehrere andere Teilnehmer wollten gern ihre Produkte und Dienstleistungen in Deutschland und auf dem europäischen Markt anbieten. Dazu zählten einige in der Gruppe vertretene ukrainische Druckereien, die in der Lage sind, mit modernster deutscher Drucktechnik zu guten Konditionen zu arbeiten. Aber auch Metall- und Spielwarenhersteller und potentielle Franchisegeber aus dem Gastgewerbe bekundeten ihr Interesse am europäischen Markt. So gelang es Natalia Tomaschko von Ranok Creative, einem Anbieter von Lernmaterialien und -spielen für Kinder, mit der deutschen Lebensmittelmarkt-Kette LIDL GmbH & Co. KG eine Absichtserklärung über die Lieferung und den Vertrieb ihrer Produkte zu unterzeichnen.

Im Sinne der Geschäftskontakte war das MP für diese Gruppe trotz aller politischen Widrigkeiten ein eindeutiger Erfolg. Zu Buche schlugen rund 50 realisierte oder unmittelbar bevorstehende Kooperationen – Export wie Import – in Millionenhöhe. Eine ganze Reihe an Folgegesprächen mit deutschen Unternehmen war am Ende des Deutschlandaufenthalts bereits fest eingeplant. Auf diese Weise konnte das MP erneut einen konkreten Beitrag zur Stabilität und Entwicklung leisten.

Von Roman Bannack
ARGE Konsortium Neue Bundesländer, Dresden