Dampferzeuger im weltweiten Einsatz

Im Juli und August waren 20 Führungskräfte aus China für vier Wochen zur Managerfortbildung am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Im Fokus stand neben dem Kennenlernen besonderer kultureller Unterschiede auch der Besuch zahlreicher Unternehmen.

Nachdem die chinesischen Führungskräfte schon eine Woche in Deutschland waren, startete die zweite Woche mit Unternehmensbesuchen in Frankenthal und Hirschberg. In Hirschberg begrüßte Andreas Kohl, Geschäftsführer und Vertriebschef von JUMAG, die Gruppe. Mit gut 40 Mitarbeitern entwickelt, produziert und vertreibt die inhabergeführte Jumag Dampferzeuger GmbH seit über 35 Jahren öl- und gasbefeuerte Dampferzeuger, Elektrodampferzeuger und Abhitzekessel. Die Produkte des Unternehmens sind weltweit im Einsatz und finden Anwendung in den unterschiedlichsten Branchen, so z.B. in Wäschereien, in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie, in Krankenhäusern, Metzgereien oder Bäckereien. „Viele Lebensmittel und Getränke, die Sie täglich zu sich nehmen, werden mit Hilfe unserer Dampferzeuger hergestellt“, wusste Kohl den Gästen zu berichten.

Der Geschäftsführer gab detaillierte Einblicke in das Management des Unternehmens und deren Vertriebsnetzwerk und -strategie. Vor allem im Ausland setzt JUMAG auf exklusive Vertriebspartner, die die Kultur und die jeweiligen Besonderheiten der einzelnen Branchen genau kennen. Wie auch bei anderen Unternehmensbesuchen fanden die Führungskräfte es interessant, dass Unternehmer in Deutschland eher einen fokussierten und für chinesische Verhältnisse langsameren Wachstumsprozess bevorzugen. So konzentriert sich JUMAG im Moment auf den Aufbau ihrer 2016 neu eröffneten Firma in den USA, auf ausgewählte Länder und Regionen in Europa  sowie auf den arabischen Markt – drei Tage nach dem Besuch der chinesischen Gruppe fanden Gespräche in Dubai statt, unter anderem mit dem Luxusresort Madinat Jumeirah, um deren Wäscherei mit JUMAG Produkten auszustatten.

Anschließend gab es einen Rundgang durch die Produktion. Während dieser Werksführung bekamen die chinesischen Gäste einen Einblick in die effizient gestalteten Produktionsprozesse des Unternehmens. Besonders interessiert waren sie an dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, in den alle Mitarbeitenden bei JUMAG einbezogen sind. Tabellen und Schaubilder dazu hängen an einer großen Tafel und wurden gespannt inspiziert. Die chinesischen Manager hinterfragten aber auch genauestens das Kompetenzprofil eines jeden Mitarbeitenden und die Maßnahmen, um einzelne Mitarbeiter zu fördern. So lernten sie, wie eine strukturierte Personalentwicklung in einem kleineren  Unternehmen möglich ist.

Am Schluss des Besuchs wurden fleißig die Visitenkarten ausgetauscht. Für den Fall, dass JUMAG in ein paar Jahren eine Vertriebsstruktur in China aufbauen möchte, gibt es mit Sicherheit schon  einzelne Kontakte auf die zurückgegriffen werden kann.

Von Katrin Cerquera
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW), Mannheim
www.zew.de