24 ägyptische und tunesische Führungskräfte besuchten die von den Carl Duisberg Centren und der ZAB Zukunftsagentur Brandenburg GmbH organisierte B2B Börse in Potsdam.
Das Land Brandenburg ist als dynamischstes Bundesland im Vergleich aller 16 Bundesländer im wissenschaftlichen Bundesländerranking 2012 von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche ausgezeichnet worden. Zudem hat die Europäische Union das Land Brandenburg als „Region of Excellence“ prämiert. Die Wirtschaft Brandenburgs zeichnet sich durch neun besonders wachstumsstarke Cluster wie Energietechnik, Gesundheitswirtschaft, IKT/Medien- und Kreativwirtschaft, Verkehr/Mobilität/Logistik, Optik, Ernährungswirtschaft, Kunststoffe/Chemie, Metall und Tourismus aus.
Als Wirtschaftsfördergesellschaft Brandenburgs unterstützt die Zukunftsagentur Brandenburg die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der brandenburgischen Unternehmen durch unterschiedliche Außenwirtschaftsinstrumente wie z.B. Unternehmensreisen und Kooperationsbörsen. So nahmen Anfang Mai 2015 knapp 30 mittelständische Unternehmen aus Berlin und Brandenburg an der B2B Börse mit MP-Teilnehmern in Potsdam teil. Da für die brandenburgischen Unternehmensvertreter traditionell eher die Länder Mittel- und Osteuropas im Fokus des Interesses liegen, berichteten Lofti Talbi, Vertreter der tunesischen Botschaft, und Essam Kamal vom ägyptischen Unternehmen RAA Industrial Company ausführlich über die Wirtschaftschancen in Tunesien und Ägypten. Anschließend setzten sich die ägyptischen und tunesischen Manager an ihren Tischen in einem halbstündigen Rhythmus mit deutschen Unternehmensvertretern zu interessanten Kooperationsgesprächen zusammen. Insgesamt fanden ca. 60 offizielle Meetings und zahlreiche inoffizielle Geschäftsgespräche statt. Ein Teil davon verlief so vielversprechend, dass bereits während des Aufenthalts in Deutschland ein Follow-up Besuch der ägyptischen und tunesischen Teilnehmer bei entsprechenden deutschen Unternehmen folgte, um die Kooperationsabsichten zu konkretisieren.
Der tunesische Teilnehmer Mahdi Ghribi fand potentielle Partner in den deutschen Unternehmen ERK Eckrohrkessel GmbH und der Kraftwerks-Service Cottbus Anlagenbau GmbH (KSC). Ghribi ist Deputy Commercial Manager des tunesischen Unternehmens Socomenin, welches unter anderem Druckbehälter und Wärmetauscher herstellt. Sein Ziel war es, einen strategischen deutschen Partner im Bereich Engineering zu finden, um sich gemeinsam an Ausschreibungen für Großprojekte zu beteiligen oder auf dem deutschen Markt, in der MENA-Region oder Afrika im Bereich Wärmetauscher zu kooperieren. Die ERK Eckrohrkessel GmbH vergibt weltweit Lizenzen an Kesselhersteller und Ingenieurbüros zum Bau von Eckrohrkesselsystemen. In Afrika und der MENA-Region sucht das Unternehmen weitere strategische Partner.
Socomenin hat sein Interesse bekundet, als potentieller Lizenznehmer oder Unterauftragnehmer mittlere und große Kesselsysteme für die MENA-Region, Westafrika und den Mittelmeerraum herzustellen. Beide Unternehmen sind in fortgeschrittenen Verhandlungen zum Know-how-Transfer für die ERK Kesseltechnologie.
Die KSC Kraftwerks-Service Cottbus Anlagenbau GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, spezialisiert auf Rohrleitungsbau, Stahl- und Anlagenbau, Kondensatoren- und Behälterbau, Schienenfahrzeugbau, Transformatoren- und Elektroanlagenservice sowie Service für Kompressoren und Gebläse. Aufgrund der eingeleiteten Energiewende in Deutschland sucht das Unternehmen Partner, um seine Angebote zu diversifizieren. Ghribis Unternehmen Socomenin könnte so ein Partner werden, um in größeren Stückzahlen Kondensatoren, Wärmetauscher und Behälter zu fertigen.
So nahm der Anfang einer erfolgreichen Wirtschaftskooperation seinen Lauf. Nun wartet viel Arbeit auf die Manager, um die geplanten Aktivitäten in der Praxis umzusetzen.
Von Jörg Kalmbach
Carl Duisberg Centren, Köln
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