Den aktuellen Stand und die Perspektiven der wirtschaftspolitischen und technologischen Entwicklungen in der Wasser- und Abfallwirtschaft in Deutschland stellten der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), die Umwelttechnik Baden-Württemberg sowie die Stadt Stuttgart bei einem deutsch-russischen Unternehmertreffen für russische MP-Teilnehmer vor. Bei der anschließenden Kooperationsbörse im Haus der Wirtschaft konnten Fachleute, die aus unterschiedlichen Bereichen der Abfall- und Wasserwirtschaft kamen, potentielle Geschäftsfelder ausloten. Nach zwei spontanen Folgetreffen zeichnen sich bereits vielversprechende Kooperationsmöglichkeiten ab.
Maria Schmeleva, stellvertretende Abteilungsleiterin für kommunale Infrastruktur des Department Wohnungs- und Kommunalwirtschaft der Stadt Twer, begeisterte sich für die Technologien der Firma Von Roll BHU Umwelttechnik GmbH, die u. a. schlüsselfertige Anlagen für Wasser- und Abwasseraufbereitung liefert. Bei einem Wasserversorger in Neckartailfingen überzeugte sie sich vor Ort von den dort eingesetzten Wasseraufbereitungsanlagen der Firma Von Roll BHU. Die gut durchdachte Automatisierung ermöglicht außerdem, die Anlage mit wenig Personal und sehr energieeffizient zu betreiben. Schmelevas Abteilung arbeitet zurzeit an einem Entwicklungsplan für die kommunale Infrastruktur in Twer für die nächsten fünfzehn Jahre. Im Rahmen dieses Entwicklungsplans ergeben sich etliche Möglichkeiten, das umfassende und hauseigene Know-how der besuchten deutschen Firma anzubieten – z.B. für ein Problem im Bereich Trinkwasseraufbereitung. Der Lösungsansatz wird in Kürze einem Gutachter vorgelegt. Sollte Von Roll BHU die darauf folgende offizielle Ausschreibung gewinnen, steht der Abschluss eines Liefervertrages in Aussicht.
Svetlana Matusina, Leiterin eines Sanitärlabors bei der Azot Kemerower oAG, plant die Erweiterung und Umbau einer Kläranlage ihrer Firma in Kemerowo. Bei der Umsetzung möchte sie auf die jahrelange Erfahrung der Firma Ökoservice GmbH aus dem baden-württembergischen Denkendorf zurückgreifen, einem Spezialisten für dezentrale Abwasserreinigung. Zusammen mit Jürgen Zink, Geschäftsführer von Ökoservice, verschaffte sich Matusina bei der Besichtigung eines Umlaufbeckens auf dem Gelände der Universität Stuttgart einen ersten Eindruck über die von Ökoservice eingesetzten Technologien. Nun ist die weitere Zusammenarbeit in Planung.
Von Peter Schlosser
Baden-Württemberg International, Stuttgart