Aus der Agrarwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung kamen die kirgisischen, moldauischen und ukrainischen Unternehmer, die zwischen Februar und Mai ihre virtuelle Fortbildung im Rahmen des MP absolvierten. Ein Nahrungsmittel rückte dabei besonders in den Fokus.
Das virtuelle Format machte es möglich, dass die Teilnehmer aus den landwirtschaftlichen Unternehmen auch in der Jahreszeit intensiver Vorbereitung auf die Saison vollumfänglich am Programm teilnehmen konnten, ohne dabei den Geschäftsbetrieb im eigenen Unternehmen zu vernachlässigen. So konnten die in Trainings und bei virtuellen Unternehmensbesuchen gewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse schnell unter "realen" Bedingungen getestet werden.
"Wir hatten durch das digitale Format, bei dem keine Reisen und damit keine Abkehr vom Tagesgeschäft notwendig ist, die Gelegenheit, einige für uns neue Instrumente und Kompetenzen gleich in unserem Unternehmensalltag zu testen“, resümierte Volodymyr Tsviliy vom ukrainischen Landmaschinenhersteller Sawod Selchosmaschin und ergänzte: „Wir haben uns mit meinen Kollegen einige Stunden Zeit genommen, einen Business-Plan nach dem Canvas-Modell zu erstellen und waren erstaunt darüber, wie sehr diese Visualisierung verstehen hilft, wo unsere Stärken und Schwächen sind. Sicherlich wäre dieser Know-how-Transfer im Präsenzformat nicht in der gleichen Effizienz möglich gewesen."
Neue Vertriebswege suchten auch mehrere in der Gruppe vertretene Amaranth-Produzenten. Das „Wunderkorn“ Amaranth, das in Deutschland zunehmend als gesundes Bio-Lebensmittel entdeckt wird, wird überwiegend aus Mittel- und Südamerika importiert. Jedoch stehen in unmittelbarer geografischer Nähe Produzenten bereit, die eine Versorgung mit Amaranth und Produkten daraus wesentlich nachhaltiger gestalten könnten: Betriebe von Teilnehmern des Managerfortbildungsprogramms. Erste Erfolge konnten die MP-Teilnehmer während der Fortbildung verzeichnen. Im Rahmen einer Kooperation plant ein sächsischer Bioprodukte-Importeur nun, zukünftig Produktproben aus ukrainischer Produktion in sein Portfolio aufnehmen. Andere MP-Teilnehmer aus diesem Sektor konnten potenzielle Distributoren identifizieren.
Obwohl die Fortbildung komplett online stattfand, empfanden die Führungskräfte der drei Länder sie als „eine Reise mit vielen neuen Erfahrungen, Kontakten und Geschäftsaussichten“. Nach zwei Monaten mit acht umfassenden Online-Trainings, neun virtuellen Besuche bei deutschen Unternehmen sowie 41 virtuellen B2B-Kontakte waren sie zufrieden und sahen dem späteren Deutschlandaufenthalt im Rahmen des Completion Stay mit Freude entgegen, wo sie ihre Erfahrungen vor allem beim Knüpfen von Geschäftsbeziehungen anwenden werden.
Rustam Kulenbekov sagte abschließend: „Fit for Partnership with Germany ist ein Augenöffner. Wir wissen jetzt nicht nur, wie man einen passenden deutschen Geschäftspartner identifiziert und mit ihm in Kontakt tritt. Wir können jetzt auch Risiken solcher Kooperationen besser einschätzen und an den richtigen Stellen vorsichtig und vorausschauend handeln. Durch das Programm wird einem Unternehmer auch die Sicht durch die rosa Brille genommen und die reale Lage mit ihren Möglichkeiten und Stolpersteinen vor Augen geführt", so der kirgisische Unternehmer. Dass Amaranth in absehbarer Zeit zunehmend aus europäischen Partnerländern des MP importiert wird, dessen waren sich die Teilnehmer sicher.
Fotos: © ARGE Konsortium NBL, Pixabay




