Unternehmensbesuch schlägt Brücke zwischen Theorie und Praxis

Wie Produkt- und Lean Management bei einem deutschen Mittelständler funktionieren, erfuhr eine Gruppe ukrainischer Führungskräfte bei einem Besuch bei SATA, einem Marktführer in der Lackierindustrie.

Die SATA GmbH & Co KG, ein Familienunternehmen mit mehr als 100-jähriger Tradition. Es hat sich auf die Produktion von Lackierpistolen, Bechersystemen, Atemschutz, Filtertechnik und entsprechendem Zubehör spezialisiert und erwirtschaftet mit rund 280 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 92 Millionen Euro. Während des Besuchs der Firma im baden-württembergischen Kornwestheim erhielten die MP-Teilnehmer aus der Ukraine einen Einblick in die Produktion vom Wareneingang bis zur Ausgangslogistik. Dabei machte sich die Gruppe auch mit SATA-SYNCHRO bekannt – einem System, das Arbeitsstrukturen optimiert und Prozesse einfacher und schneller gestaltet. Als Prämisse gilt bei SATA: Ordnung am Arbeitsplatz und klar zugeteilte Aufgabenbereiche steigern das Pflichtbewusstsein der Mitarbeiter und tragen zu einem angenehmen Arbeitsklima und -umfeld bei.


Wie sich die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden mit den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens vereinbaren lassen, erfuhren die ukrainischen Führungskräfte ebenfalls. So bietet SATA einerseits Standard-Design-Produkte, die in mehreren Farben erhältlich sind, zum anderen kann jeder Kunde seine Lackierpistole individuell verzieren lassen. Um ein ansprechendes Design der Produkte zu gewährleisten, wird SATA von Designern des Automobilherstellers Porsche unterstützt. Ein weiterer Service: Eine Zustellung innerhalb von 24 Stunden nach Bestelleingang wird garantiert. Alle bis 14 Uhr eingehenden Bestellungen werden noch am selben Tag verschickt; für individuell gestaltete Lackierpistolen gilt ein Bearbeitungszeitraum von bis zu fünf Tagen.

Mit etwa 70 Prozent macht der Export einen großen Teil des Umsatzes von SATA aus. Um die meist in größeren Mengen bestellte Ware fristgerecht ins Ausland liefern zu können, hat das Unternehmen mit Großkunden spezielle Konditionen vereinbart und ein eigenes Bestellrhythmusverfahren entwickelt. So wird sichergestellt, dass alle Kundenanfragen fristgerecht bearbeitet werden und keine Lieferengpässe entstehen.

Für die ukrainischen Führungskräfte stellte der Unternehmensbesuch eine passende Ergänzung zum theoretisch behandelten Stoff der Fortbildung in Deutschland dar. Das bei SATA vorgestellte Managementtool Kanban etwa wurde einige Tage später beim Training Internationales Projektmanagement noch einmal intensiv diskutiert. Einprägsam blieb für die ukrainischen Führungskräfte auch, dass sowohl Produkte als auch Prozesse innovativ sein können. Einige MP-Teilnehmer schlussfolgerten nach dem Besuch bei SATA, dass Change-Management und Projektmanagement eine lange Implementierungsphase brauchen, damit Mitarbeiter die Veränderung annehmen können. Eine wesentliche Erkenntnis der Gruppe: die Qualität eines Produktes ist eine Mindestanforderung; den Wettbewerbsvorteil erreicht man jedoch durch Produktinnovation.

IHK Region Stuttgart