Indische Führungskräfte diskutierten den Managementansatz eines familiengeführten Mittelständlers aus der Oberflächentechnik und besprachen mögliche Kooperationen.
Ein Unternehmensbesuch führte die MP-Gruppe zu The Coatinc Company (TCC), die sich auf die Oberflächenveredelung von Stahl und Metall spezialisiert hat. Geschäftsführer Paul Niederstein empfing die Unternehmerinnen und Unternehmer auf dem Firmengelände im nordrhein-westfälischen Kreuztal,
informierte sie ausführlich über das Unternehmen und trat mit ihnen in einen angeregten Dialog. Viele der 22 indischen MP-Teilnehmer führen selbst Familienunternehmen. Daher waren Themen wie strategisches Management und der Generationenübergang in der Unternehmensführung für sie von zentralem Interesse. Angeregt diskutiert wurde aber auch über eine hochgradige Spezialisierung und darüber, wie eine starke Identifikation mit Mitarbeitern und Region das unternehmerische Handeln beeinflussen.
„Gemäßigte Entscheidungsfindung hat es uns ermöglicht, über die Jahrhunderte im Geschäft zu bleiben. Manchmal ist es gut, nur Zweiter zu sein“, erklärte Niederstein mit einem Augenzwinkern. Der Dreiklang aus Familie, Werten und Produkt prägt die nachhaltige Strategie des Unternehmens. Dies betrifft das Unternehmenswachstum, die Internationalisierungsstrategie sowie die Partnerauswahl auf den von TCC bedienten Auslandsmärkten. In Indien ist das Unternehmen bisher nicht präsent. Niederstein sieht in dem Land allerdings einen Wachstumsmarkt mit großem Potenzial und ist offen für eine Partnerschaft. Ob die gegenseitigen Wertvorstellungen kompatibel sind, eruierten einige der Führungskräfte in anschließenden Gesprächen.

Im Rahmen einer Geländeführung erhielten die indischen MP-Teilnehmer zudem einen Einblick in die Produktionsabläufe der Metallverzinkung, in den Umgang mit Schutzrechten, die Marktentwicklung und die fortschreitende Digitalisierung. „TCC ist ein herausragendes Beispiel für den deutschen Mittelstand“, beschrieb Srish Venkat, der selbst in der Branche der Oberflächenveredelung tätig ist, den Gastgeber. „Viele der Eigenschaften, die in vorherigen MP-Seminaren den deutschen Unternehmen zugeschrieben wurden, werden hier jeden Tag gelebt. Managemententscheidungen und Reaktionen auf unsere Anfragen sind für uns transparent und nachvollziehbar.“
TCC ist als ältestes Familienunternehmen Deutschlands gelistet. Die Firmengeschichte nahm 1502 ihren Anfang mit einem Stahlschmiedemeister und führte durch gesellschaftliche Veränderungen und politische Umbrüche hin zum heutigen Hidden Champion aus dem Siegerland. Inzwischen gehören 32 Standorte und mehr als 2.200 Mitarbeiter auf der ganzen Welt zur Unternehmensgruppe.




