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Auch seine „Freunde“ – so charakterisierten sie sich nach vier Wochen selbst – resümierten einen Zuwachs an Management- und Kooperations-Know-how. Dabei nannten sie zum Abschluss nicht nur Trainingsthemen wie Personal- und Projektmanagement oder „Praktische Aspekte von Kooperationen mit deutschen KMU“, sondern hoben hervor, was sie ganz konkret für sich mit nach Hause nehmen.
Für Jorge Leal, einen Produzenten und Händler von Verpackungsmitteln aus Yucatan, waren das beispielweise die Erkenntnisse, dass in Deutschland in seiner Branche der Trend weg von der Massen- hin zur personalisierten Produktion geht und dabei Aspekte der sozialen Verantwortung und des nachhaltigen Wirtschaftens zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das wurde sowohl auf der Fachmesse DRUPA in Düsseldorf als auch bei einem Besuch im Staatlichen Weingut Schloss Wackerbarth deutlich. Miriam Reyes Galvan hingegen registrierte für ihre tägliche Arbeit, wie „lessons learned“ aus der Entwicklung und dem Management eines Projektes dabei helfen, künftige Vorhaben effizienter umzusetzen – neues Wissen, das sie aus dem Training zum Projektmanagement und aus dem Besuch bei der IMM electronics GmbH in Mittweida mitnahm.
Obwohl bereits Europa-„erfahren“, hat auch Erika Camillo Rodriguez einige „harte“ Lektionen darüber gelernt, wie „wir unser Business zu Hause machen“, und ihren Blick auf den Markt für handgemachte Marmelade verändert. „In positiver Hinsicht“, unterstreicht sie. „Wenn Deutsche mit uns Geschäfte machen, erwarten sie eine langfristige Beziehung.“ Wie Trainer Thomas Starke mehrfach betont habe, mache das ihr Leben leichter, wenn sie einen guten Lieferanten haben, anstatt ständig nach neuen suchen zu müssen. In Mexiko sei meist das Gegenteil der Fall.
Vieles aus den Trainings und Gruppenbesuchen habe dazu beigetragen, besser vorbereitet und effizient in die ersten Gespräche mit deutschen Partnern zu gehen, erzählten die Führungskräfte. 27 Verträge mit deutschen Partnern sind nun für die nächsten zwölf Monate in Planung. Vorausgesetzt, „wir machen unsere Hausaufgaben“, ist sich Iliana Alba Hernandez bewusst, die Grapefruit nach Deutschland exportieren will. Sie hat ebenso wie andere Produzenten mexikanischer Spezialitäten – darunter Amaranth-Knusperriegel, Mescal und Tequila, Tortillas und Avocado – trotz hoher Barrieren einen ersten Zugang zum deutschen Markt gefunden. Ihnen geht es da so wie Gerald Seifert, Vorstand der Bäckerei und Mühle Bärenhecke e.G. im Osterzgebirge. Für ihn ergibt sich vielleicht eine Zusammenarbeit beim Export von Christstollen nach Mexiko. „Wir müssen da aber dranbleiben“, sagt der deutsche Unternehmer.
Von Peter Rösler
GICON International Training and Business Development, Dresden




