
Indien war in diesem Jahr Partnerland auf der Hannover Messe. Mit viel Selbstbewusstsein und Zuversicht präsentierte sich der indische Subkontinent auf der weltweit größten Industriemesse. Unter dem Motto „Make in India“ warb er um Investitionen und den Ausbau der Wirtschaftskooperationen – besonders mit Deutschland. Welches Potential, aber auch welche Herausforderungen in der Weiterentwicklung der deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen liegen, das stand im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung von GIZ und Germany Trade and Invest im Business Forum auf dem Messegelände. Höhepunkt und Abschluss war ein B2B-Treffen zwischen deutschen und indischen Unternehmen. Mit dabei waren auch 45 indische Manager, die zu der Zeit das BMWi-Managerfortbildungsprogramm in Deutschland absolvierten.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Der Andrang war groß: Mehr als 250 Unternehmensvertreter, davon ein beträchtlicher Teil aus Indien, kamen am 14. April zur Diskussionsveranstaltung ins Business Forum der Hannover Messe, um sich über die deutsch-indischen Geschäftskooperationen und Markteintrittsmöglichkeiten zu informieren. Welche Strategie führt zum Erfolg auf dem jeweils anderen Markt? Welche interkulturellen Unterschiede sollten beachtet werden, um den Geschäftserfolg nicht zu gefährden? Nach einer kurzen Einführung von GTAI-Geschäftsführer Dr. Benno Bunse berichteten Unternehmer aus Deutschland und Indien aus erster Hand über ihre Erfahrungen und gaben Tipps. In Ergänzung dazu lieferten Referenten von der GTAI gesamtwirtschaftliche Fakten zum indischen und deutschen Markt. Im Anschluss an die Beiträge der Referenten entwickelten sich lebhafte Diskussionen zwischen Podium und Publikum. Insbesondere die anwesenden indischen Unternehmensvertreter priesen den Wirtschaftsstandort Indien und warben um Investitionen. Auch hoben einige Diskussionsteilnehmer die positive wirtschaftliche Entwicklung Indiens in den vergangenen Jahren hervor, die sich auch in einer positiveren deutschen Sicht auf die indische Volkswirtschaft widerspiegeln sollte – ohne dass sie offensichtliche Probleme wie Korruption oder den Zustand der Infrastruktur verschwiegen werden sollten.
Als ein Good-Practice Beispiel für die Anbahnung von Geschäftskontakten zwischen Unternehmen beider Länder präsentierte Michael Emmrich, GIZ-Projektleiter, das BMWi-Managerfortbildungsprogramm mit Indien. Ein indischer Alumni der ersten Stunde unterstrich die Vorzüge des Programms. Vikas Jain, Direktor der Bhansali Group, war 2009 Programmteilnehmer. Jain konnte durch das MP zahlreiche Kontakte zu deutschen Unternehmen aufbauen. Parallel gründete er mit anderen Programmabsolventen den indischen Alumni-Verein, der sich zum Ziel setzt, als langfristiger Ansprechpartner für deutsche Unternehmen in Indien zu Verfügung zu stehen und dadurch nachhaltig die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu stärken.
Dass das MP hohe politische Wertschätzung genießt, wurde im Grußwort von Karl Wendling, Unterabteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, deutlich. Wendling beschrieb das MP als wichtigen Bestandteil der deutsch-indischen Wirtschaftsbeziehungen. Er betonte, dass das MP insbesondere für Klein- und mittelständische Unternehmen die Chance bietet, neue Absatzmärkte zu erschließen und sie somit am globalen Warenaustausch teilhaben zu lassen. Ein weiterer Vorzug des MP bestünde darin, dass Geschäftskontakte geschaffen werden, die nachhaltig und langfristig wirken. Wendling dankte ausdrücklich auch den indischen Programmpartnern, der Indischen Industrievereinigung CII und der Indischen Handels- und Industriekammer FICCI, für die erfolgreiche Umsetzung des MP. Schließlich äußerte Wendling die Hoffnung, dass künftig auch deutsche Unternehmer im Rahmen des MP zur Fortbildung nach Indien reisen könnten, so wie dies bereits mit den Partnerländern Russland und China erfolgreich praktiziert wird.
Zum Abschluss der Veranstaltung bot sich den anwesenden deutschen und indischen Unternehmensvertretern die Gelegenheit, Geschäftskontakte zu knüpfen. In der Investment Lounge der GTAI tauschten rund 45 deutsche und 50 indische Manager Visitenkarten aus, führten erste Kontaktgespräche und vereinbarten Folgegespräche. An dem Matchmaking nahmen auch indische Manager teil, die zu dieser Zeit eine Fortbildung im Rahmen des MP in Deutschland absolvierten. Eine Teilnehmerin, die indische Managerin Parita Sanghvi, Partnerin bei Empire Industries aus dem westindischen Mumbai, zog bereits ein erstes positives Zwischenfazit ihres Deutschlandaufenthalts und verband dies mit einer Botschaft an deutsche Unternehmen: „Wir haben zahlreiche interessante deutsche Unternehmen besucht und sind an Kooperationen interessiert. Wir sind bereit und warten auf Euch!“








