Von der Fortbildung versprach sich Anna Grigorjeva, Geschäftsführerin des belarussischen Familienunternehmens Spezialsystem, einen entscheidenden Gewinn für ihre Managementkompetenzen. Sie nahm 2011 am BMWi-Managerfortbildungsprogramm teil.
Vitebsk. Das Forschungs- und Produktionszentrum „Spezialsystem“ in belarussischen Vitebsk arbeitet im Bereich Entwicklung, Herstellung und Implementierung von Messsystemen. Diese messen den Gas-, Wasser- oder Wärmeverbrauch in der Industrie, bei Stromerzeugern oder in der Kommunal- und Landwirtschaft. Das 1992 gegründete Familienunternehmen gehört mittlerweile zu den ältesten Privatfirmen in Belarus und beschäftigt 35 Mitarbeiter. 2003 übernahm Anna Grigorjeva die Position der Vertriebsdirektorin im Unternehmen der Eltern, im Februar 2014 dann die Geschäftsführung.
Während der Fortbildung in Deutschland wollte die junge Unternehmerin ihre eigenen Managementkenntnisse erweitern und Ideen für die zukünftige Entwicklung von „Spezialsystem“ sammeln. Insbesondere interessierten sie innovative Führungsmethoden, Marketinginstrumente, Budgetierung sowie moderne Herstellungsprozesse. Bei den Unternehmensbesuchen und während der Management-Seminare lernte Grigorjeva, wie sie die sperrige Organisationsstruktur der eigenen Firma entlasten kann. Heute ist die Firma logischer aufgebaut, die Prozesse lassen sich besser kontrollieren und gewinnen dadurch an Dynamik. Auch im Prozess der Einführung von Qualitätsmanagement nach ISO 9001 hat die Unternehmerin Korrekturen vorgenommen: Sie konkretisierte Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche einzelner Angestellten und erleichterte so die Nachvollziehbarkeit. Die Einführung der CRM-Software für Kundenbeziehungsmanagement machte den Vertrieb transparenter und effizienter – und verdoppelte prompt den Umsatz zwischen 2011 und Mitte 2013. Weitere Neuerung: Die Mitarbeiter profitieren auch finanziell vom Unternehmenserfolg, was ein ganzes Monatsgehalt ausmachen kann. Auch diese Maßnahme förderte das Wachstum und brachte Anerkennung. 2012 zeichnete Vitebsker Stadtverwaltung die Firma „Spezialsystem“ für die guten Arbeitsbedingungen und den Teamgeist als „Bester Arbeitgeber in Vitebsk“ in der Kategorie kleine Unternehmen aus.
Grigorjeva ist aktives Mitglied der „Assoziation der Arbeitgeber und Unternehmer“ und die Vorsitzende des dazugehörigen „Clubs der jungen Unternehmer“. Mit anderen Clubmitgliedern organisierte sie bereits sechs Treffen mit Studenten der Vitebsker Hochschulen, bei denen die jungen Firmenchefs den Studenten ihre praktischen Erfahrungen als Unternehmer vortrugen.
Auch als Alumna des Managerfortbildungsprogramms pflegt Grigorjeva viele wichtige Kontakte zu MP-Absolventen aus anderen Ländern: „Während des Programms habe ich richtige Freunde und Gleichgesinnte gewonnen. Der nichtformale Austausch bringt manchmal nicht weniger Nutzen als die Seminare. Und beim letzten Alumnitreffen in Alma-Ata habe ich sogar einen kasachischen Geschäftspartner gefunden.“




