Deutsch-Russische Unternehmergespräche in Bonn

Teilnahme russischer MP-Teilnehmer an der jährlichen Tagung „Deutsch-Russische Unternehmensgespräche“, einer gemeinsamen Veranstaltung von BMWi, Generalkonsulat der RF und GIZ, gehört mittlerweile zu einer guten Tradition. Ende Juni 2017 beteiligten sich russische Manager, die aktuell ihre Fortbildung bei den Carl Duisberg Centren in Köln absolvierten, an der diesjährigen Veranstaltung. In den imposanten Räumen des russischen Generalkonsulats in Bonn informierten und diskutierten renommierte Experten mit großer Russlanderfahrung über praktische Fragen der unternehmerischen Tätigkeit in Russland. Auch Firmenvertreter deutscher und internationaler Unternehmen aus Russland berichteten über die Herausforderungen, die aktuell zu meistern sind. Ein besonderes Highlight für die MP-Teilnehmer aus Russland war aber die angebotene Unternehmenskontaktbörse mit deutschen Unternehmern.

Kooperation steigert erheblich die Innovationsfähigkeit vor allem kleiner Unternehmen, denn ein steigender Wettbewerbs- und Kostendruck fordert auch von KMU neue Wege – insbesondere im internationalen Geschäft. In der Vorbereitung der Kooperationsbörse wurden die Teilnehmer insbesondere darauf eingestimmt, wie wichtig es ist, nie blind „drauf los zu kontakten“. Das übergeordnete Ziel lautet: Mein Geschäft – und das meines Netzwerkpartners – sollen davon profitieren, deshalb ist genau zu analysieren, zu welchen Personen und Organisationen sich ein Beziehungsaufbau lohnen könnte. Was für die russischen Unternehmer nicht ganz einfach war, weil sie erst am Tag der Börse erfuhren, welche deutschen Firmen tatsächlich kommen würden. Doch hatten alle Teilnehmer im Vorfeld noch einmal genau reflektiert, was sie anbieten können und von einem Partner erwarten, bei gleichzeitiger Offenheit für Firmen oder Geschäftsideen, an die man bisher überhaupt nicht gedacht hatte.

So stellte David Rostomian bei der Firma Decomed seine Desinfektionsmatten vor – er konnte günstige Preise bieten und Decomed konnte ihm vermitteln, was deutsche Kunden erwarten. Oleg Zheltov von der Rechtanwaltskanzlei Incor Allicance in Moskau hatte die Gelegenheit, mit Vertretern von fünf Kanzleien auf der Kooperationsbörse zu sprechen, die in seinen Spezialgebieten „Urheberrecht“ und „Migrationsrecht“ nach Partnern in Russland suchen.

Die Kooperationsbörse war also nicht nur wichtig, um zusätzliche Kontakte zu knüpfen, sondern vor allem um praktisch zu erfahren, wie wertvoll gut vor- und nachbereitete Kontakte sind, dass ein Programm der Wirtschaftskooperation immer aus Win-win-Geschäften bestehen muss und dass es hilfreich ist, Kontakte zu knüpfen und das Netzwerk zu erweitern.

Von Mareike Dröge
Carl Duisberg Centren, Köln
www.carl-duisberg-professional-training.de