Roman Stefirta kommt aus Moldau. 2004 hat der Mediziner seinen Arztkittel an den Nagel gehängt und ist in die Pharmaindustrie eingestiegen, einem damals und heute boomenden Markt. Bereits zwei Jahre später hat er sein eigenes Unternehmen gegründet. Die Flumed-Farm Ltd. produziert flüssige Medikamente, vor allem Mittel gegen Erkältungen, für den heimischen Markt und für den Export in den postsowjetischen Raum. Topseller sind die preiswerten Nasensprays.
Als sich Roman Stefirta 2012 zur Teilnahme am MP entschloss, hatte er einen Jahresumsatz von anderthalb Millionen Euro und 42 Angestellte. Heute setzt er dreieinhalb Millionen Euro um und ist noch nicht am Ende seiner Reise. Die beeindruckende Wachstumsrate, sagt Stefirta, habe er auch dem MP zu verdanken, das er in einem Land absolvieren durfte, das zu den Top-Fünf-Märkten der weltweiten Pharmaindustrie gehört.
In Deutschland wollte Stefirta Kontakte zu großen Pharmafirmen knüpfen, um sich mit ihnen auszutauschen und von ihrem Know-how und ihrer Herangehensweise in punkto Markterschließung zu profitieren. Außerdem wollte er seine Firma als Outsourcing-Unternehmen anbieten. Denn er plant gerade den Bau von zwei neuen Produktionsanlagen, von denen eine den europäischen Markt bedienen soll. Die andere befindet sich in Belarus und ist ein Joint-Venture mit einem belarussischen Partner. Finanziert wurde die neue Fabrik bisher komplett mit Eigenmitteln. Stefirta ist zurzeit auf der Suche nach ausländischen Investoren, die sich beteiligen möchten. „Dann könnte ich eher mit der Produktion beginnen und die Anlage schneller voll ausfahren“, sagt er.
Aber es geht ihm nicht um Wachstum um jeden Preis. Auch die Qualität muss stimmen. „Wir wollen nicht das Billigste, sondern das Beste produzieren“, sagt er. Zur Sicherung der Produktqualität hat er nach dem MP ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt, das den Standards von Good Manufacturing Practice (GMP) entspricht. „Wir haben schon seit einigen Jahren eine Abteilung für Qualitätssicherung. Aber erst durch GMP hat sie ihren Namen auch verdient“, sagt der Geschäftsmann. Für den Export nach Europa werden in der moldauischen Anlage die GMP-Richtlinien der Europäischen Kommission eingehalten. In Belarus hingegen orientiert man sich an den Richtlinien für die eurasische Wirtschaftsunion, bzw. an den Bestimmungen für die einzelnen Länder. Deshalb wurden zwei getrennte Anlagen geplant, erklärt der Unternehmer.
Auch den Onlinebereich hat Stefirta inzwischen modernisiert. Er hat eine neue, userfreundliche Seite erstellen lassen, auf der sich potentielle Abnehmer schnell über seine Produkte informieren können. Die Programmierung hat eine professionelle Agentur übernommen. Gerade mit fortschreitender Internationalisierung war ihm dieser Schritt wichtig. Unter übersichtlichen Länderreitern finden die Kunden die für ihr Land bereits zertifizierten Produkte. Aber ein Zertifikat allein schafft noch keinen neuen Markt. „Die Registrierung ist der erste Schritt. Danach musst du dein Produkt auch in jedem Land verkaufen. Die ersten Abnehmer zu finden, ist nicht so einfach. Man muss eine Niederlassung eröffnen, Leute finden und diese für seine Produkte begeistern. Das dauert seine Zeit“. Dank des guten Preis-Leistungsverhältnisses ist Stefirta zuversichtlich, seine neuen Anlagen bald voll nutzen zu können.




