Unternehmer aus Osteuropa aktiv auf der Hannover Messe

Mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort Deutschland auszuloten und möglichst viele Geschäftskontakte mit deutschen Unternehmen zu knüpfen, weilten 15 ukrainische und drei moldauische MP-Teilnehmer im Frühjahr 2016 in Celle – die meisten Direktoren und Eigentümer von KMU. Zwei Drittel der ukrainischen Manager kamen aus dem westlichen Teil des Landes.

Geschäftskontakte suchten alle. Die beste Gelegenheit zum Sammeln von Informationen, für Vergleiche von Leistungen und Service und natürlich zur Kontaktanbahnung bot indes die HANNOVER MESSE. Zweifellos – ein Highlight im Programm! Am 28. April 2016 nutzten die Führungskräfte ausgiebig die Gelegenheit, sich auf der Leitmesse „Integrated Industry – Discover Solutions“ praxisnah über die aktuellen Trends zu informieren.

Mit mehr als 190.000 Besuchern konnte die Hannover Messe auch 2016 ihre Position als weltweit wichtigste Industriemesse behaupten. In den vollen Messehallen wurde für die Teilnehmer Industrie 4.0 praktisch erlebbar. Besonders die Präsentation der unterschiedlichsten konkreten Anwendungsbeispiele für die Digitalisierung der Produktion begeisterte die Gäste aus Osteuropa. Jeder fand dort, wonach er suchte. So konnten sich die Experten über Einzellösungen an einer bestehenden Maschine bis hin zu Möglichkeiten der Vernetzung der gesamten Produktion inklusive Datensammlung und Auswertung in der Cloud informieren. Wichtige Erkenntnisse gewannen speziell die Unternehmer aus der industriellen Zulieferung. Gerade für diesen Bereich wird Industrie 4.0 immer mehr zur Standardanforderung.

Wie schon beim Besuch im VW-Werk in Wolfsburg war Oleksandr Fesenko aus Charkow auch auf der Hannover Messe von der Symbiose aus Innovations- und Qualitätsmanagement und dem effektiven Einsatz von IT-Technologie beeindruckt. Roman Reznikov aus Kiew, Marketing Manager der Firma AMI Ltd, nutzte die Chance und machte sich mit den Neuheiten im Software- und Telekommunikationsbereich vertraut. Zufrieden mit den Ergebnissen ihrer Kontakte und Gespräche auf dem Gebiet der Mess- und Steuertechnik zeigten sich auch Yevgen Zyablin aus Charkow und Anton Krotyuk von der Firma Azov Controls in Dnipropetrowsk. Sie lernten neue Geschäftspartner kennen oder trafen sich mit „alten“ Partnern. Artem Gladskyy aus Khmelnitskiy fand zwei aussichtsreiche Projektpartner für den Vertrieb von LED-Leuchten bzw. Elektromodulen. Fruchtbare Kontakte für künftige gemeinsame Projekte knüpfte Maria Novokshchenova aus Kiew. Ihr Unternehmen beschäftigt sich mit dem Handel, der Finanzierung und Installation von Smart-Home-Produkten und Lichtsystemen. Bei den Verhandlungen ging es ihr ganz im Sinne des Messe-Mottos „Integrated Industry – Discover Solutions“ um die Auslotung von Möglichkeiten und Voraussetzungen für die Überführung modernster Softwarelösungen in bereits existierende und funktionierende Technologien.

Das Unternehmen von Doina Trifan produziert in der Republik Moldau Strom aus Windenergie. Sie interessierte sich daher speziell für neue Technologien in der alternativen Energiegewinnung, für Windkraftanlagen, für Photovoltaik-Module und natürlich für potentielle Investoren. Für Trifan war daher das zweite zentrale Thema der diesjährigen Hannover Messe „Integrated Energy – das Energiesystem der Zukunft“ genau richtig. Von der Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Speicherung bis hin zu alternativen Mobilitätslösungen konnte sie sich einen Überblick über die gesamte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette verschaffen. Die MP-Teilnehmerin kontaktierte mehrere deutsche Unternehmen aus der Branche und stellte ihre Firma und ihre Projekte vor. Erste Verhandlungen wurden geführt und mögliche Partner haben sich gefunden.

Übrigens für alle Interessierten: Die Hannover Messe 2017 findet vom 24. bis zum 28. April 2017 statt. Partnerland: Polen.

Von Dr. Ronald Pschierer
Deutsche Management-Akademie Niedersachsen, Celle