
Unternehmen können mit intelligenten Energiesparmaßnahmen ihre Kosten oftmals deutlich senken. Damit sichern sie nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sie bereiten sich schon heute auf mittelfristige Veränderungen des Energiemarktes – beispielsweise auf Preissteigerungen durch Ressourcenverknappung oder Energiesteuern – vor und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Da die Energiepreise sich stetig verändern, ist es wichtig, den Überblick über den Verbrauch zu behalten und entsprechend wirtschaftlich zu handeln.
21 Führungskräfte aus Belarus, Moldau, Kasachstan, Ukraine und Usbekistan absolvierten im Juni 2015 ihre Fortbildung mit dem Schwerpunkt Energieeffizienz an der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein. Nach Kiel kamen überwiegend KMU-Vertreter von Bauunternehmen, Herstellern von Solar- und Klimatechnik sowie Consulting- und Engineering-Unternehmen, deren Fokus auf neuen energieeffizienten Technologien, Trends, Maßnahmen und Lösungen liegt. Ganz oben auf der Themen-Agenda der Teilnehmer standen Passivhäuser und innovative Wohnungsbauprojekte – Smart-Häuser mit ökologischem Schwerpunkt.
Bei einem zweitägigen Besuch der Internationalen Bauausstellung (IBA) Hamburg konnten sich die Teilnehmer über einzigartige Bauprojekte und innovative Lösungen der Deep Green Development GmbH informieren. Dass das Bewusstsein für einen schonenden Umgang mit Ressourcen und die Beachtung ökologischer Grundsätze auch im Bauwesen ein Umdenken herbeigeführt hat, welche zukunftsweisenden Ansätze es im Holzbau gibt und wie traditionelle Techniken des Holzmassivbaus neu interpretiert werden – davon konnten sich die MP-Teilnehmer bei dem IBA-Projekt WOODCUBE auf eindrucksvolle Art und Weise überzeugen. Woodcube (nachhaltiges Wohnen im Holzwürfel) ist ein Smart Price House ganz aus Holz und komplett recyclebar.
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Bei der IBA erhielten die Gäste umfangreiche Informationen über die nachhaltige Entwicklung des Stadtteils Wilhelmsburg. Wie man moderne energieeffiziente Bautechnologien einsetzt, zeigte anschaulich das Beispiel des IBA-Wälderhauses und anderer abgeschlossener Bauprojekte in Wilhelmsburg. Viel Neues erfuhren die Führungskräfte dabei auch über den Einsatz moderner Energiesysteme (Photovoltaik, Wärmepumpen, Sonnenkollektoren). Danach besichtigten sie weitere Projekte wie den Energiebunker, den Energieberg, das Weltquartier und das „Tor zur Welt“.
Während der Energiebunker und der Energieberg eher als einzigartige und sehr spezifische Projekte für Interesse und Staunen bei den Teilnehmern sorgten, erwiesen sich die beiden anderen Projekte als realitätsnahe und greifbare Objekte. Beim Weltquartier geht es um die Sanierung von alten Mehrfamilienhäusern in Wilhelmsburg. Veraltete Wohnungen wurden zu modernen, energieeffizienten Wohneinheiten umgebaut, so dass der Status des sozialen Wohnungsbaus erhalten geblieben ist. Bei dem Projekt „Tor zur Welt“ handelt es sich um eine Schule, die nach Passivhaus-Standards saniert und erweitert bzw. zu einem Bildungszentrum neu umgebaut wurde. Das „Tor zur Welt“ umfasst nun drei Schulen, eine Kita, ein freies Kindertheater und verschiedene außerschulische Einrichtungen.
Viele innovative Ideen, neue Trends und Informationen konnten die Teilnehmer in ihre Projekte integrieren. Erste Ergebnisse sind bereits erzielt. In Moldau werden zukünftig Passivhäuser unter deutscher Beteilung bei der Projektierung errichtet, in Usbekistan eröffnet bald eine Vertretung eines deutschen Herstellers für Sonnen- und Lichtschutzsysteme im Rahmen eines Joint Venture.
Von Marlies Riemer-Lange
Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein GmbH











