
Erstmals waren Mitte 2012 bzw. Anfang 2013 ägyptische Führungskräfte im Rahmen des Managerfortbildungsprogramms (MP) in Deutschland. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) lud daher zum ersten Folgetreffen nach Kairo ein – die große Mehrheit der ägyptischen MP-Alumni folgte der Einladung.
Kairo. Für die eine Managergruppe war seit der Fortbildung in Deutschland ein halbes Jahr vergangen, für die Pilotgruppe aus 2012 sogar rund anderthalb Jahre. Ausreichend Zeit also, eine Bilanz zu den Ergebnissen zu ziehen, die die Programmteilnahme ergab. Insbesondere die geschäftliche Bilanz war sehr zufriedenstellend. Trotz der andauernden schwierigen innenpolitischen Rahmenbedingungen in Ägypten schlossen die MP-Teilnehmer bereits Geschäfte zur Ein- und Ausfuhr von Waren im Gesamtwert von 5,5 Millionen Euro ab.
Viele Führungskräfte nutzten Anregungen aus Deutschland, um Abläufe in ihren Unternehmen zu verändern. Die Bedeutung des Faktors Personal stieg in ihrer Wahrnehmung erheblich. Dieser Wandel hat zur Folge, dass die MP-Absolventen inzwischen Mitarbeiter stärker in Entscheidungsprozesse involvieren und in die Personalentwicklung investieren, z.B. durch Schulungen. Diese Modelle haben die Führungskräfte beim Besuch nordrhein-westfälischer Firmen kennengelernt. Aus den Verhandlungen mit potentiellen Geschäftspartnern nahmen viele auch die Absicht mit, ihre Produktqualität zu steigern.
Ziel der Veranstaltung in Kairo war es, die entstandenen Geschäftsbeziehungen zu fördern. Wie eine Auslandshandelskammer (AHK) dazu beitragen kann, erläuterte der Geschäftsführer der deutsch-arabischen Außenhandelskammer, Dr. Rainer Herret. Für ihn ist „das Managerfortbildungsprogramm ein Leuchtturmprojekt in der deutsch-ägyptischen Zusammenarbeit“. Die Dienstleistungen der AHK zur Marktrecherche und bei der Suche nach potentiellen Partnern für neue Geschäftsbereiche stießen auf großes Interesse.
In Kairo befindet sich auch das Landesbüro der GIZ. Landesdirektor Dr. Thomas Engelhardt nutzte gerne die Gelegenheit, die Aktivitäten der GIZ in Ägypten vorzustellen, die sich auf die Arbeitsfelder Wasserwirtschaft, erneuerbare Energien und Verwaltung konzentrieren.
Die beiden Fortbildungen in Deutschland organisierten die Kölner Carl-Duisberg-Centren (CDC). Während der Veranstaltung in Kairo führte CDC-Projektleiter Jörg Kalmbach eine Schulung zum Thema Netzwerken durch. Dank dieser Fortbildung fassten die Teilnehmer beider Gruppen den Entschluss, einen ägyptischen Alumni-Club ins Leben zu rufen.
Aus Sicht von Frank Nichte – im BMWi für das MP mit Ägypten zuständig – haben die erreichten Ergebnisse die Erwartungen an die Pilotgruppen deutlich übertroffen. Gute Voraussetzungen, um auf der ebenfalls ersten Sitzung des deutsch-ägyptischen Lenkungsausschusses über die Fortsetzung des MP mit Ägypten ab 2015 zu verhandeln. Die aktuelle Zusammenarbeit beruht auf einer Regierungserklärung, die im Dezember 2011 für den Zeitraum von 2012 bis 2014 abgeschlossen wurde.




