Avirmed Mendbayar – Mongolische Bierbrauer nutzen deutsche Technik

Seit fünf Jahren arbeitet Awirmed Mendbajar bei der APU AG, dem mongolischem Marktführer in der Herstellung von Bier und Wodka. Rund die Hälfte des in der Mongolei produzierten Bieres kommt aus seiner Brauerei. Vor zehn Jahren absolvierte der Einkaufsleiter sein BWL-Studium in Berlin. Jetzt freute er sich über die Chance, seine Fachkenntnisse durch seine Teilnahme am Managerfortbildungsprogramm des BMWi aufzufrischen: „Die Wirtschaft ändert sich heute sehr schnell. So ein Update hat mir sehr gut getan.“

Die Stärkung seiner Managerkompetenzen war jedoch nicht das einzige Ziel für seinen Deutschlandaufenthalt. Seit Monaten hatte Mendbajar an einem Großprojekt der APU AG gearbeitet: Der Erweiterung der Brauerei. Die Kapazitäten der Produktionsanlagen des Unternehmens waren zu dieser Zeit voll ausgelastet und mussten weiter ausgebaut werden. Eine neue Gäranlage mit zwölf Tanks und eine Abfüllanlage wurden bereits in Deutschland bestellt. Der Bau der Produktionshallen begann im Herbst 2009.

Ein kritischer Punkt des Projekts war die Finanzierung des Kredites für die Brauerei-Erweiterung. Während seiner Zeit in Deutschland verhandelte Mendbajar darum auch mit einer deutschen Großbank und einem Rückversicherer und erhielt von diesen eine Zusage über die Finanzierung der Maschinen. Die APU AG entschied sich schließlich jedoch für einen Kredit bei einer europäischen Entwicklungsbank in Höhe von 25 Millionen US-Dollar, da dieser nicht nur den Kauf der Anlagen, sondern auch Umsatzkapital sowie weitere Investitionen in Gebäude und Infrastruktur abdeckte.

„Wir haben das Projekt wirklich in einer sehr kurzen Zeit durchgeführt, so dass wir schon im Juni 2010 die Brauerei-Erweiterungsarbeiten abgeschlossen hatten. Nun haben wir in der Brauerei eine Kapazität von 500.000 Hektoliter pro Jahr und eine neue Dosenlinie mit einer Kapazität von 15.000 Dosen pro Stunde“, sagt Mendbajar. Seit dem Sommer 2010 wird das Bier „made in Mongolia“ bereits ausgeliefert.

„Wir Mongolen sind oft zurückhaltend. Aber wir dürfen nicht scheu sein, sondern müssen die Gelegenheiten nutzen. Es ist sogar unsere Pflicht, das Maximale aus unserem Aufenthalt zu machen“, resümiert Mendbajar. „Ich möchte mich bei den Organisatoren für die guten Firmenkontakte bedanken. Für die weniger erfahrenen Teilnehmer war das eine sehr große Hilfe, denn zahlreiche deutsche Firmen sind noch zurückhaltend bei der Kooperation mit mongolischen Unternehmen.“

Vorname, Nachname: Awirmed Mendbajar
Unternehmen: APU AG, Ulan Bator, Mongolei
Branche: Getränkehersteller
Funktion: Leiter der Einkaufsabteilung
Fortbildung in Deutschland: 11. Oktober 2009 – 8. November 2009
Fortbildungszentrum: Carl Duisberg Centren, Köln