Alles für den guten Geschmack

Das Thema Lebensmittelverarbeitung stand im Fokus der Fortbildung von Unternehmern aus sechs Partnerländern des MP.

Die 19 Führungskräfte informierten sich im Herbst 2019 in Deutschland über Entwicklungstrends in der Lebensmittelindustrie und im Agrarsektor und konnten deutsche Partner für gemeinsame Kooperationen gewinnen. Eine Möglichkeit zum Netzwerken mit potenziellen Geschäftspartnern und Kunden bot die Anuga in Köln, die weltweit größte Fachmesse für Lebensmittel und Getränke. „Die Anuga hat mich mit ihrer Größe und der immensen Anzahl der Aussteller überwältigt”, resümierte MP-Teilnehmer Harith Budhraja aus Indien. „Die Messe bietet ein umfangreiches Potenzial für die Anbahnung von Geschäftskontakten. Man muss sich aber auch gründlich darauf vorbereiten, sonst geht man verloren.”

Annaoraz Durdyyev aus Turkmenistan begeisterte während der vierwöchigen Fortbildung der Besuch des Bäckereiunternehmens Vatter im rheinland-pfälzischen Buchholz: „In Turkmenistan produzieren wir auch Gebäck und Backwaren. Der Besuch bei Vatter war für mich eine Art Offenbarung und hat meine Vorstellung vom deutschen Markt wirklich verändert.” Die Bäckerei Vatter verfügt über eigene Verkaufsgeschäfte und verwendet in der Fertigung nur hochwertige Rohstoffe wie hauseigener Sauerteig und Mehl sowie Erzeugnisse aus der Region. Auf Fertigbackmischungen und andere vorgefertigte Produkte wird komplett verzichtet.

Um Personalmanagement und modernes Produktmanagement ging es beim Besuch in der Bäckerei Vatter, einem Familienunternehmen in Buchholz.

Jalal Shiralizade war vor allem von der Gilde Brauerei in Hannover angetan: „Ich arbeite selbst in der Getränkeindustrie in Aserbaidschan und für mich war äußerst interessant zu sehen, wie ein deutsches Unternehmen dieser Branche funktioniert. Meine Erwartungen haben sich erfüllt: Es ist eine sehr saubere, gut organisierte und hoch automatisierte Produktion.”

Auch für die deutschen Unternehmer, die die Gruppe empfingen, bot die Begegnung mit den internationalen Gästen einen Mehrwert. „Ich habe mich sehr über das große Interesse an unserer Produktion und den lebhaften Erfahrungsaustausch gefreut. Für mich war interessant zu erfahren, dass so junge Menschen bereits in Führungspositionen arbeiten”, erklärte Joachim Holst, Inhaber der Hofmosterei Joachim Holst KG. Der Familienbetrieb stellt Saft aus heimischem Obst her und vertreibt diesen ausschließlich regional.

In Niedersachsen stand der Besuch der Chriwa Wasseraufbereitungstechnik GmbH auf dem Programm. Das weltweit tätige Unternehmen ist stark auf dem lateinamerikanischen Markt engagiert. Héctor Santodomingo, Head of Business Management Latin America bei Chriwa, freute sich daher sehr über die Internationalität der Besuchergruppe, die er durch das Werk in Hambühren führte. Er fasste am Ende des Besuches zusammen: „Dank des Managerforbildungsprogramms und der DMAN konnte eine Gruppe von Unternehmern unseren Firmensitz besichtigen. Chriwa unterstützt eine nachhaltige Kooperation mit internationalen Unternehmen und ist dankbar für den Besuch.”

Die Führungskräfte aus Chile, Mexiko, Aserbaidschan, Turkmenistan, Indien und Vietnam repräsentierten mit ihren mittelständischen Unternehmen fast die volle Breite der Lebensmittelbranche: Gemüse, Fleisch, Obst, Saft, Fisch, Trockenfrüchte, Kekse, Sojabohnen, Pilze, Tee, Avocado-Öl bis hin zu Algenburgern. Lebensmittelverarbeitung ist einer der Branchenschwerpunkte des MP.

Foto: © DMAN