Im Rahmen eines Trainings zu Personalmanagement nahm eine turkmenische Gruppe an einer interaktiven Simulation teil, bei der sie ihre Team- und Führungskompetenzen unter Beweis stellen konnte. Das Gelernte kommt den MP-Teilnehmern nun auch in Verhandlungssituationen mit deutschen Geschäftspartnern zugute.

Die Frage, was sich gegen die hohe Fluktuation in ihren Unternehmen tun lasse, war Ausgangspunkt für die turkmenischen Unternehmer. Spielerisch näherten sie sich dem Thema über eine Simulation. Vier Teams sollten im Spielverlauf Teile verschiedener Formen tauschen, kaufen oder verkaufen mit dem Ziel, jeweils eine vollständige Form für sich zusammenzustellen. Nach einer Vorbereitungsphase begegneten sich die Teams in drei Interaktionsphasen, hatten immer wieder Zeit für Teambesprechungen und versuchten, möglichst effizient ihr jeweiliges Ziel zu erreichen. In der letzten Phase feilschten schließlich alle um die Puzzleteile. Als nach der Ernennung der Gewinner klar wurde, dass es nicht nur um das „Was“ und „Wieviel“, sondern auch um das „Wie“ der Zusammenarbeit ging und damit das Feedback der anderen Teams zu Fairness und Kollegialität ebenfalls mitzählte, stieg die Spannung. Auf einmal rückte das Punkte-Sieger-Team auf den dritten Platz, da nicht alle Teams ihre Zusammenarbeit mit der Gruppe als wertschätzend und fair bewerteten.

„Durch die Simulation konnten die Teilnehmer, die sehr unterschiedliche Führungs- und Kommunikationskompetenzen mit sich brachten, in kürzester Zeit aus der gemeinsam gemachten Erfahrung lernen, was jedes Unternehmen und jede Führungskraft letztlich erfolgreich macht: Auf lange Sicht geht es nicht nur um das Ziel, das jede Unternehmenseinheit einzeln oder mit Hilfe von anderen erreicht, und nicht nur um die Leistung, die jeder Mitarbeiter unter der Leitung seiner Führungskraft erbringen kann. Wenn man sein Unternehmen erfolgreich weiterführen möchte, geht es um die Qualität der Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, also um die Unternehmenskultur“, zog Trainerin Dr. Julia Moritz von der Akademie International ihr Fazit.
Was als Spiel anfing, endete mit ernsten Fragen: Wie haben wir zusammengearbeitet? Wie erfolgreich waren wir dabei? Wie wertschätzend und fair? Und: Würden wir es nochmal gemeinsam tun? Es blieb viel Stoff zum Nachdenken für die turkmenischen Führungskräfte, auch darüber, welche Strategie am ehesten zum Erfolg führt. Die Simulation zeigte zudem eindrücklich: Je fairer und offener die Teams miteinander interagierten, desto mehr Chancen entstanden, dass jedes Team genau die richtigen Einzelteile bekam, um sein Puzzle vollständig und regelkonform zusammenzustellen.

„Dieses Spiel ermöglichte uns einen konkreten Einblick in die Umsetzung und praktische Anwendung des Inputs zur Teammotivation, den wir in der ersten Hälfte der MP-Fortbildung erhielten. So konnten wir gemeinsam neue Lösungsansätze, aber auch Probleme, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind, identifizieren“, fasste MP-Teilnehmer Velmurad Orazmamedov zusammen.

Am Ende des Trainingstages war klar, dass Offenheit, Transparenz und Einbeziehung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse nicht nur bei Simulationsspielen, sondern auch beim Aufbau realer Beziehungen in Unternehmen äußerst wichtig sind. Die Schaffung einer Win-Win-Situation ist nicht nur für Verhandlungssituationen und die Arbeit mit deutschen Geschäftspartnern entscheidend, sondern auch im eigenen Unternehmen. Denn nur sie garantiert eine langfristige Zusammenarbeit aller Beteiligten und damit einen stabilen Unternehmenserfolg.
Fotos: © Akademie International




