Future Energy für Zentralasien

Future Energy ist das Thema der Fachmesse Expo 2017, die im Sommer 2017 in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfinden wird. Denn die Versorgung mit Erneuerbaren Energien ist das aktuelle Thema in Zentralasien. Insbesondere Kasachstan hat alle natürlichen Voraussetzungen, um Wind- und Sonnenenergie effektiv zu nutzen. In kasachischen Steppen gibt es viel Raum, um Windparks zu bauen und viele Regionen des Landes mit der Windenergie zu versorgen. In Usbekistan gibt es fast 300 Sonnentage im Jahr – ein guter Grund, um Sonnenkraftwerke zu bauen. Selbst Strom zu erzeugen würde für die zentralasiatischen Länder bedeuten, unabhängig von traditionellen Energiequellen zu werden und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Ganz im Zeichen der Erneuerbaren Energien stand deshalb die Fortbildung von MP-Teilnehmern aus Kasachstan und Usbekistan im Spätsommer 2015 in Kiel, finanziert von der BMWi-Exportinitiative Erneuerbare Energien. Die Teilnehmer haben den Bereich Erneuerbare Energien sowohl methodisch als auch praktisch kennengelernt. Beim Besuch des Forschungszentrums DESY hörten sie über neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich alternative Energiequellen. Der einzigartige Einsatz von Röntgenstrahlen mit ihrer hochpräzisen Auflösung ermöglicht die Erforschung neuartiger Funktionsmaterialien und Nanosysteme, die für neue Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien unverzichtbar sind. Die drei Fachmessen Nordbau und European PV Solar Energy Messe (Schwerpunkt Solarenergie) sowie HUSUM WIND boten den MP-Teilnehmern den Einblick in das gesamte Spektrum der Branche.

Im Fokus der Teilnehmer stand die Messe Husum Wind. Dort trafen sie sich mit deutschen Anlagenherstellern, u.a. ENERCON GmbH, Senvion Deutschland GmbH, Nordex SE, Siemens Windpower A/S, und verfolgten die gesamte Wertschöpfungskette der Windenergiebranche. Aufgrund des enormen Interesses dauerten die Gespräche mit deutschen Ausstellern teilweise bis zu 1,5 Stunden. Vier Teilnehmer hatten ein sehr hohes Interesse an der Firma FWT, da sie das erste deutsche Unternehmen ist, welches Windkraftanlagen bereits nach Kasachstan geliefert und aufgestellt hat.
Doch nicht nur die Anlagen selbst, sondern auch die Aus- und Weiterbildung von entsprechendem Servicepersonal hatten mehrere Teilnehmer auf ihrer Agenda. Bei dem Besuch des Bildungszentrums Erneuerbare Energien (BZEE) ergaben sich sehr gute Chancen für gemeinsame Geschäfte. BZEE hat bereits weltweit 14 Ausbildungszentren, und es gibt nun erste konkrete Ansätze für einen weiteren Standort in Astana im Rahmen eines Joint Venture. Die Gespräche dazu werden mit Warren Aspinell vom BZEE und den Teilnehmern Felix Kim und Sarsenjan Dossanov zeitnah weitergeführt. Beide Teilnehmer informierten sich darüber hinaus auch bei der Wirtschaftsförderung SH über die Gründung eines Unternehmens in Schleswig-Holstein und entsprechende Fördermöglichkeiten.

Von Marlies Riemer-Lange
Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, Kiel