
Das Motto der diesjährigen Hannover Messe „Make in India“ traf sehr genau die Intention der indischen Gruppe, die im April das Programm bei der DMAN durchlief. Viele der indischen Führungskräfte aus den Bereichen Maschinenbau, Automotive, Energie, etc. wollten deutsche Partner kennenlernen, die bereit sind, in Indien ein Joint Venture (z.B. eine Produktion) aufzubauen. Indien biete deutschen Unternehmen einen großen Absatzmarkt durch ein stetiges Wirtschaftswachstum, investitionsfreundliche Bedingungen, genügend ausgebildete Arbeitskräfte und barrierefreie Kommunikation in englischer Sprache, sagte MP-Teilnehmerin Parita Sanghvi in ihrer Rede beim GTAI-Forum auf der Hannover Messe. „Amazing German technology and smart, yet flexible working styles in India is the key to win-win situation for both of the nations”. Jedoch seien die deutschen Unternehmen häufig gefragt, Features der deutschen High-Tech Produkte zu reduzieren, um einen für den indischen Markt erschwinglichen Preis zu erzielen. Als Beispiel nannte sie das Projekt „Budget Car“ der Volkswagen AG – ein Auto, das mit Kosten von höchstens 7.500 Euro für die indische Mittelschicht erschwinglich sein und dennoch Qualität garantieren soll.
Ein besonders gutes Beispiel des gelungenen Innovationsmanagements bekamen die indischen Führungskräfte bei der Sartorius AG zu sehen. Der Anbieter von Labor- und Prozesstechnologie konnte den Markt verändern, indem er im richtigen Moment digitale statt mechanische Laborwaagen anbot. Die indischen Teilnehmer waren begeistert davon, dass ein unabhängiges Team im Unternehmen diese Innovation über zehn Jahre hinweg entwickelt und geplant hatte, bis der Markt reif war. „Es ist spannend zu sehen, wie deutsche Firmen Produkte auf Basis von Kundenbedürfnissen entwickeln“, sagte Sarath Chandran. Karl Bracht, Consultant bei der Sartorius AG, berichtete auch über den Markteintritt der Firma in Indien. Man sei durch die Erfahrungen auf dem indischen Markt viel offener für kreative Lösungen geworden. Die Sartorius AG sehe großes Potential auf dem indischen Markt.
Auf der anderen Seite betrachten auch die Gäste aus Indien Deutschland als interessanten Absatzmarkt für Dienstleistungen und Produkte. Mehrere Teilnehmer planen die Eröffnung eines Verkaufsbüros in Deutschland, ein Vertrag über die Anmietung von Büroräumen in einem Business Center ist bereits unterschrieben. Diejenigen Manager aus der Gruppe, die bereits erfolgreich mit deutschen Partnern zusammenarbeiten, schätzen den professionellen und ergebnisorientierten Arbeitsstil der Deutschen sehr, wünschen sich aber bessere Englischkenntnisse bei deutschen Partnern.
Von Inga Markwart
Deutsche Management Akademie Niedersachsen, Celle




