
Während der Managerfortbildung mit Schwerpunkt Gesundheitsindustrie trafen sich russische Führungskräfte mit Dr. Rennè Buck vom Ministerium für Gesundheit und Soziales Schleswig-Holstein. Mit ihrem profunden Wissen präsentierte sie den Gästen Zahlen und Fakten und gab Auskunft zu Themen Fachkräftemangel, Ambulante Versorgung, mobile Versorgungskonzepte, stationäre Versorgung, Prävention, Wertschöpfungs- und Wirtschaftsfaktor Gesundheitsversorgung. Ein sehr großes Interesse aller Teilnehmer galt den mobilen Versorgungskonzepten und ganz explizit dem Einsatz sogenannter Doc-Mobile bzw. Praxen auf Rädern.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird es in vielen Regionen Deutschlands nur noch wenige oder keine Hausärzte mehr geben, wenn sich für die altersbedingt ausscheidenden Ärzte kein Nachfolger findet. Besonders trifft es Regionen mit schwach ausgebildeter Infrastruktur (Kindergärten, Schulen, Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplätze), die der nachwachsenden Ärztegeneration wenig attraktive Vorteile für die Niederlassung bieten. Für solche Regionen mit zukünftig gefährdeter ärztlicher Grundversorgung wurde ein mobiles Konzept entwickelt. ‚DocMobil‘ oder Praxis auf Rädern ist innovativ und flexibel, sichert Einkommen und ist damit auch für die Ärzte attraktiv. Außerdem eröffnet es die Möglichkeit, die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Verbund mit Krankenhäusern umzusetzen und auch in entlegenen Gebieten zu gewährleisten.
Das ist eine Herausforderung an die Zukunft vor dem Hintergrund begrenzter personeller Ressourcen. Das verlangt vor allem Kreativität und die Einbindung und Zusammenarbeit aller Akteure, so Dr. Buck. Die Teilnehmer waren von diesem Modell sehr begeistert und diskutierten angeregt, wie man so ein mobiles Versorgungskonzept nach Russland transferieren könnte. Sie äußerten auch den Wunsch, Dr. Buck zu einer Alumniveranstaltung für Gruppen aus dem Gesundheitsbereich einzuladen.
Von Marlies Riemer-Lange
Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, Kiel




