Trotz Corona erste Geschäftsanbahnung mit deutschen Unternehmen

„Ich wünschte, ich hätte offline am Programm teilnehmen können,“ fasste die Unternehmerin Zhala Mammadova aus Baku die Meinung vieler MP-Teilnehmer aus Aserbaidschan und Georgien zusammen. Trotz der besonderen Umstände der digitalen Fortbildung werteten die 19 Führungskräfte die Teilnahme an „Fit for Partnership with Germany“ im Frühjahr als Erfolg für sich.

So konnten die Unternehmer aus beiden Ländern zahlreiche erste Gespräche mit potenziellen deutschen Geschäftspartnern führen. Avtandil Kraveishvili, Direktor und Chefakustik-Berater des georgischen Dienstleister Akustiko aus Tiflis, will in Kooperation mit gleich mehreren Partnern – einer deutschen Hochschule, einem wissenschaftlichen Institut und einer in Nordrhein-Westfalen ansässigen Firma – die Standards und Normen auf seinem Spezialgebiet in Georgien auf europäisches Niveau bringen.

Tahmina Huseynova von der Pasha Life Insurance in Baku suchte über das Managerfortbildungsprogramm nach deutschen Partnern, die Digitalisierungsprozesse des Geschäfts ihrer Versicherung mit Know-how unterstützen. Mit einem Unternehmen in Bayern könnte sie dies umsetzen, wie das erste Gespräch und die nachfolgende Korrespondenz mit der Firma zeigten. Fardi Hasanli, Geschäftsführer der aserbaidschanischen Komart LLC., verfolgt nach einem Online-Meeting weiterhin das Ziel, energieeffiziente Heizungen von einer nordrhein-westfälischen Firma zu importieren und seinen Kunden anbieten zu können.

Die virtuellen Begegnungen mit deutschen Firmenvertretern zeigten aber auch die Herausforderungen der Geschäftsanbahnung auf. Khatia Koberidze von der georgischen Basalt Fibers LLC musste erkennen, dass Kunden für ihre komplexen Isolationsprodukte nicht in regional tätigen Fachbetrieben zu finden sind. In einem ersten Meeting mit dem Hersteller und Verkäufer von entsprechenden deutschen Materialien bot das in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen an, die georgischen Produkte zu testen und anschließend über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu entscheiden.

Niko Kululashvili, Reisespezialist des georgischen Touristik-Unternehmens Exotours, hat für sich ebenfalls neue Erkenntnisse aus dem Programm gezogen. Die Website seines Unternehmens soll eine deutsche Version erhalten und neue Videos von angebotenen Touren visuelle und lebendige Informationen liefern, um mehr deutsche Kunden für Reisen in Aserbaidschan und Georgien zu gewinnen. Er resümierte wie viele seiner Kollegen, dass das virtuelle MP-Format am Ende doch mehr Vorteile als Nachteile aufgewiesen habe. „Ich hätte nie so lange einem Unternehmen fernbleiben können, nur virtuell war mir die Teilnahme am Managertrainingsprogramm überhaupt möglich“, stellte Niko Kululashvili fest.