Gelebte Energieeffizienz

Die freundliche Aufnahme in den deutschen Unternehmen sowie die Sauberkeit in den Produktionsstätten und auf den Baustellen beeindruckten 20 russische Führungskräfte gleichermaßen wie die Bereitschaft der Unternehmer, ihre Erfahrungen mit ihnen zu teilen und auszutauschen. „Das hatten wir so nicht erwartet“, sagte Vadim Gimazov nach dem Besuch des Unternehmens Yados GmbH in Hoyerswerda. Er gab damit die mehrfach geäußerte Meinung der Gruppe wieder, die im Frühsommer 2016 zur Managerfortbildung mit Fokus auf Energieeffizienz in der Gebäudewirtschaft in Dresden weilte.

Der hohe Stand der Technik im Bereich der Energieeffizienz und vielfältige Anwendungen stießen auf großes Interesse. Und natürlich auch der Vormarsch der Erneuerbaren Energien. Auf dem Weg zu Unternehmensbesuchen fotografierten die russischen Gäste Windräder links und rechts der Autobahn. Kommentare der Teilnehmer wie „In Russland gibt es nur wenige Regionen, in denen solche Windräder effektiv arbeiten können“ oder „Bei unseren Energiepreisen lohnt sich eine solche Energieerzeugung nicht!“ führten stets zu kontroversen Diskussionen innerhalb der Gruppe. Einige meinten, dass es für den Schutz der Umwelt wichtig und richtig sei, erneuerbare Energien für die Stromerzeugung zu verwenden, andere waren der Meinung, dass der Zeitpunkt hierfür in Russland noch nicht gekommen ist.

Aleksander Zagovelev zeigte sich zutiefst beeindruckt vom Betonwerk in Oschatz und den Technologien für die Herstellung von Stahlbetonfertigteilen. Dass Bewehrungsstähle auch auf Trommeln geliefert werden können, war für ihn und wohl für ganz Russland sehr neu.

Um den Aufbau und den Einsatz von Wärmedammverbundsystemen (WDVS-Systemen) zu erläutern, wurde die Gruppe herzlich in der Niederlassung der Firma sto in Heidenau begrüßt. Vor allem war es den Gästen wichtig, in Erfahrung zu bringen, ob diese Systeme auch in ihrer Heimat eingesetzt werden können, wo doch ganz andere Witterungsbedingungen vorherrschen. Die Mitarbeiter erklärten, dass sie bereits ihre Systeme erfolgreich u.a. in Skandinavien einsetzen, wo die klimatischen Bedingungen ähnlich sind. Mit diesem Wissen ausgestattet ging es zu einem Neubauvorhaben der Wohnungsgesellschaft. Hier standen neben Geschäftsführer, Prokurist und technischem Leiter auch ein Vertreter des planenden Ingenieurbüros Rede und Antwort zu ganz praktischen Teilnehmerfragen wie Normmaße, konstruktive Details und Qualität der Fertigteile.

In welchem Maße sich gerade mittelständige Unternehmen um die Frage des Klimaschutzes sorgen, belegten unter anderem Technologien wie in der Dresdner Cloud&Heat Technologies GmbH gesehen, die Abwärme ihrer dezentral stationierten Server zum Heizen von Wohngebäuden bereitstellt.

Und so ganz nebenbei wurden auch russisch-mexikanische Beziehungen geknüpft. Fast zeitgleich mit der russischen betreute die GICON®-InTraBiD GmbH eine Managergruppe aus Lateinamerika. Deren Mitglieder trafen nicht nur beim Frühstück im Hotel mit den Energiefachleuten zusammen. Ab und an bot sich auch Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch zu ihren Unternehmen, den MP-Zielen und ihren Erlebnissen in Dresden und Umgebung.

Von Barbara Hantschmann
GICON®-InTraBiD GmbH, Dresden
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